Geschichte

 

Der Pionier des Bioweins

«Ich liebe es, in den Reben zu arbeiten»,

 sagte Louis Liesch Senior. Er war der Pionier schlechthin im biologischen Weinbau in der Bündner Herrschaft. Vor genau 35 Jahren hat er den ganzen Betrieb komplett auf die Biologisch-Dynamische Anbaumethode umgestellt. Nach der Umstellungszeit sind das Biosuisse und Demeter-Label dazugekommen. Seine Frau war es, die ihn dazu gedrängt hatte. «Als Mutter von vier Kindern war mir der Gifteinsatz bei der Produktion von Lebensmitteln stets ein Dorn im Auge», sagt Margrit Liesch.

Angefangen hatte natürlich auch er konventionell, wie es in den Fünfzigerjahren üblich war. Louis Liesch half seinem Vater, der für verschiedene Bauernfamilien in Malans spezifische Rebbergarbeiten ausführte und daneben seinen eigenen Rebberg bewirtschaftete. 1953 besuchte er den ersten berufsbegleitenden Weinbaukurs in Wädenswil; es war der erste Ausbildungslehrgang für Winzer in der Deutschschweiz überhaupt.

Später arbeitete Louis Liesch als Rebmeister für die Familie von Tscharner in Chur. 1957 wechselte der junge Winzer zur Kantonspolizei. Als er 1971 das Angebot erhielt, die Rebberge des Weinhauses Cottinelli in Malans zu pflegen, tausche er seine Beamtenuniform wieder gegen die Rebschere ein. Mit der Zeit konnte Louis Liesch verschiedene Rebgärten pachten. 1982 füllte er erstmals Wein unter seinem eigenen Namen ab.

2014 kürte das Weinmagazin «Vinum» Louis Liesch zum «Schweizer Biowinzer des Jahres».